Lotti Brechbühler
Als Kind betete ich regelmässig zu Gott. Meine Eltern lagen mir sehr
am Herzen und irgendwann wurden ihre Sorgen zu meinen Sorgen. Sie taten
mir leid. Eines Abends, nach dem Gebet, ich war ca. 12 Jahre alt, wurde
ich im Wachzustand in eine andere, mir unbekannte Welt katapultiert. Ich
schwebte ausserhalb meines Körpers, unfähig mich zu bewegen. Ich fühlte
tiefen Frieden und ein unbändiges Glücksgefühl begleitete meinen
Zustand. Paradies auf Erden und da wollte ich auf keinen Fall mehr raus.
Plötzlich änderte sich mein Zustand und ich landete in der tiefsten
Finsternis. Panik überfiel mich und ich stand Todesängste durch. Ich
versuchte mich zu bewegen, doch es war unmöglich.
Irgendwann war der Spuk vorbei und ich war einfach nur froh, wieder
in meinem Körper zu sein.
Es handelte sich um eine Prophezeiung, aber das wusste ich nicht.
Die
Bibel, vor allem das neue Testament, war in meinen Teenagerjahren mein
ständiger Begleiter. Sie gehörte zu meiner Lieblingslektüre und sein
Wort begleitete mich wohl ein Leben lang. Ich bewunderte die Werke von Jesus Christus, die er auf Erden vollbrachte, damals und heute. Das heute realisierte ich allerdings nicht, bis Jesus 47 Jahre später in mir erschien und mich vom Wahrsagegeist befreite.
Aus diesem Spuk wurde leider Realität. Ausschnitt aus dem Zeitungsausschnitt der NZZ: Vor gut einer Stunde ist die Interventionstruppe der Heilsarmee in einem Minivan von ihrer Zentrale in Uster losgefahren. Und nun durchstreifen Beat Schulthess, seine Frau Monika und ihre Kollegin Zoë Bee die lichtdurchflutete Wohnung in Einsiedeln und wollen den hier angeblich wirkenden Dämonen den Garaus machen. Im Hintergrund läuft christlicher Softpop, vom Stubenfenster aus sieht man die Türme des Klosters. Gerufen hat sie die Besitzerin der Wohnung, Lotti Brechbühler. In ihrem Schlafzimmer soll es spuken: Immer wieder sei sie in der Nacht aus dem Schlaf aufgeschreckt, erzählt sie. «Ich sah verschiedene Arten von Geistern, die sich vor allem nachts bemerkbar machten. Zum einen kindliche Fratzen, die mich erschreckten, zum anderen Wesen, die in meinen Körper eindrangen und mir alle Kraft entzogen und eine Schwere hinterliessen, dazu kam ein Wahrsagegeist, der in mein Scheitelchakra eindrang und mir hellseherische Fähigkeiten ermöglichte. Ich sagte ihnen, sie sollen im Namen von Jesus Christus von Nazareth verschwinden, doch die einen, die meinen Körper belasteten, kamen wieder.»
Das Heilsarmee-Trio hört sich die Geschichte ohne grosse Gemütsregung an. Schliesslich sind Häuserbefreiungen, wie sie das hier nennen, mittlerweile eine Routineangelegenheit. Hunderte von Aufträgen haben sie pro Jahr.
Jetzt bin ich frei, dank Jesus Christus und ich liebe ihn von ganzem Herzen. Ich fühle tiefen Frieden, den Frieden, den ich als Kind bereits erahnen durfte. Die Reise geht weiter, aber nie wieder werde ich sogenannte harmlose, esotherische Kurse besuchen, wie energetische Kurse, Channeling, Verbindung zum höheren Selbst oder mich der weiss magischen Welt öffnen. Es musste wohl sein, denn Gottes Plan wurde mir bereits in der Kindheit offenbart. Siehe Zeugnis